Arbeitsbedingungen wirken sich auf Fruchtbarkeit von Frauen aus

Arbeitsbedingungen wirken sich auf Fruchtbarkeit von Frauen aus

Arbeitszeiten und -bedingungen haben Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen.

Schichtarbeit und schwere körperliche Arbeit erweisen sich für Frauen mit einem unerfüllten Kinderwunsch als besonders riskant. Warum? Die Qualität und Anzahl der Eizellen reduziert sich erheblich. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Harvard Health School of Public Health in Boston, Massachusetts.

Effekt von Fruchtbarkeitsbehandlungen variiert stark

Die grundsätzliche Erkenntnis der Studie ist nicht neu – sie bestärkt eher die vorhandene These. Die Forschergruppe beobachtete in diesem Fall eine Gruppe von Frauen, deren Kinderwunsch sich nicht auf natürlichem Wege erfüllte. Die Teilnehmerinnen der Studie entschlossen sich daher, an einer Fruchtbarkeitsbehandlung teilzunehmen.

Die Effekte der Behandlung variierten stark: Untersucht wurden unter anderem die Zahl der Eibläschen, die Zahl der Eizellen, deren Entwicklungsgrad sowie der Hormongehalt der Eizellen. Die Ergebnisse der Untersuchung setzten die Ärzte in Zusammenhang mit mehreren Faktoren. Dazu zählten die Arbeitszeiten ebenso wie die sonstigen Arbeitsbedingungen der Frauen.

Arbeitsbedingungen können Anzahl der Eizellen beeinflussen

Schlussendlich zeichnet die Studie folgendes Bild: Schweres Heben, sowie nächtliche Schichtdienste wirken sich auf die Anzahl der reifen und qualitativ hochwertigen Eizellen aus. Frauen mit eben diesen Arbeitsbedingungen produzierten eine deutlich geringere Zahl an Eizellen als die Vergleichspersonen. Frauen über 37 sowie Teilnehmerinnen mit starkem Übergewicht litten besonders unter den genannten Arbeitsbedingungen. Auf den Hormonhaushalt der Eizellen wirkten sich die genannten Umstände allerdings nicht aus.

Wenig Sport und ungesunde Ernährung schaden Fruchtbarkeit zusätzlich

Die beschriebenen Bedingungen sind für die Fruchtbarkeit nicht alleinentscheidend. Die genannten Faktoren können durch den weiteren Lebensstil deutlich verstärkt oder gemildert werden. Auch vermehrtes Rauchen, wenig Sport und eine ungesunde Ernährung können zu einer verringerten Fruchtbarkeit beitragen. Diese Erkenntnis gilt nicht nur für die weibliche, sondern ebenso für die männliche Fruchtbarkeit.

Arbeitsschutz besonders wichtig

Neben diesen Erkenntnissen zeigt die Studie, dass ein guter Arbeitsschutz für Frauen mit Kinderwunsch besonders wichtig ist. Doch nicht nur das. Auch für Frauen die schwanger geworden sind, spielen die Arbeitsbedingungen eine große Rolle. Während der Schwangerschaft ist es wichtig, der Mutter und ihrem Kind sichere Arbeitsbedingungen zu garantieren. Eine Gefährdungsbeurteilung durch einen Betriebsarzt kann helfen, mögliche Gefahren für werdende Mütter zu erkennen.
Außerdem helfen Betriebsärzte, die vielen unterschiedlichen Regelungen des Mutterschutzes einzuhalten.