An den Früchten sollt ihr sie erkennen

Gesunde Ernährung

Immer mehr Unternehmen kommen auf den durchaus löblichen Gedanken, ihre Mitarbeitenden mit frischem Obst zu versorgen. Aus betriebsmedizinischer Sicht ist das eine ausgezeichnete Idee, denn wenn sich die Belegschaft tüchtig am Früchtekorb bedient, sollte einerseits die Leistungsfähigkeit steigen, andererseits sollten auch die Fehltage wegen Krankheit erkennbar zurückgehen. Allerdings liegt auch hier, wie bei vielen Dingen, der Teufel im Detail. Einfach so einen Korb mit ein paar, möglicherweise noch selbst gepflückten, Äpfeln hinzustellen, wird nicht sonderlich nachhaltig sein. Tatsächlich gelten für die regelmäßige Bereitstellung von Obst bestimmte Regeln, die eingehalten werden müssen. Zudem macht es Sinn, sich ein wenig Gedanken darüber zu machen, was man da jetzt gerade verteilt. DOKTUS klärt ein wenig auf.

Hygiene-Regeln beachten

Zunächst einmal stellt sich die Frage, woher das Obst kommt. Die wenigsten Unternehmen verfügen schließlich über eigene Obstplantagen. Werden die Früchte eingekauft, so sollte es von einem zertifizierten Händler kommen, der ein HACCP-Konzept verfolgt. Dieses Konzept soll gewährleisten, dass stets frische, unverdorbene und gesunde Nahrung zur Verfügung steht. Doch auch nach der Anlieferung gilt es einiges zu beachten. Derjenige, der mit dem Obst umgeht, es schält und schneidet, muss eine Hygieneschulung nachweisen können. So will es die Lebensmittelhygieneverordnung. Zudem muss dafür Sorge getragen werden, dass alle Ablagen, Behälter und Schneidewerkzeuge regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Das heißt auch, dass immer wieder kontrolliert werden muss, ob sich nicht ein verfaulter Apfel oder eine verschimmelte Beere irgendwo versteckt. Um eine solche Gefahr möglichst zu minimieren, ist es sinnvoll, das Obst kühl – zwischen 8° und 10° – zu lagern.

Der Betriebsarzt macht mit

So ein regelmäßiger Früchtekorb eröffnet der Betriebsärztin oder dem Betriebsarzt erstaunliche Möglichkeiten. Das Gemeinschaftsobst kann nämlich auch Teil des BGM, des betrieblichen Gesundheitsmanagements, sein. Betriebsärzte können das zum Anlass für Informationen nehmen, sie können Mitarbeiter befragen und Statistiken darüber erarbeiten, wie erfolgreich die „Obst-Offensive“ im Unternehmen ist. Insofern ist es eine gute Idee, die Betriebsärztin oder den Betriebsarzt möglichst früh in das Unternehmen „Früchte“ mit einzubinden und von den medizinischen Erfahrungen zu profitieren.

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Was soll alles in den Früchtekorb?

Ohne den Apfel geht ja gar nichts. Der sollte ebenso im Korb sein, wie Birnen, Bananen und Trauben. Doch das ist eigentlich nur die Grundausstattung. Beeren sind ebenso sinnvoll wie zum Beispiel Nüsse, denen ja bekanntlich eine nervenschonende Eigenschaft nachgesagt wird. Citrusfrüchte, wie Orangen oder Mandarinen sind wegen ihren hohen Vitamin-C-Gehaltes besonders wichtig. Exotische Früchte wie Mangos oder Papayas dürfen gerne sein. Auch die neuseeländischen Kiwis sind immer gern genommen. Doch Vorsicht, wer sich bei Exoten nicht auskennt. Durians, soweit es sie überhaupt in Deutschland gibt, machen den Europäern wenig Freude. Sie nennen die Durian kurzerhand Stinkfrucht. Zwar sollen sie ganz toll schmecken, dafür aber sehr übel riechen.

Von Früchten und ihrer Wirkung

Ein Apfel am Tag halte, nach einem englischen Sprichwort, den Arzt aus dem Haus. Das hat sicher auch etwas mit dem reichen Vitamin-C-Gehalt zu tun. Aber auch sonst stecken Äpfel voller gesunder Inhaltsstoffe, sei es Kalium, das bei Bluthochdruck hilft, oder Pektin, das die Verdauung fördert und am Sättigungsgefühl einen Anteil hat. Zudem sind Äpfel dazu geeignet den Blutzuckerspiegel zu senken. Eine große Bedeutung im Früchtekorb kommt Bananen zu. Sie helfen vor allem dann spontan, wenn Müdigkeit einsetzt und die Konzentration merklich nachlässt. Es ist die gesündere Alternative zu einem Kaffee oder gar zu einem Energydrink. Was nach Möglichkeit im Sommer nicht fehlen sollte, wären Aprikosen. Sie enthalten viel Kalium, was sich günstig auf den Blutdruck auswirkt. Das Betakarotin stärkt die Sehkraft und Vitamin C ist auch noch eine Menge drin. 
Der Früchtekorb kann auch noch um verschiedene Beeren-Sorten erweitert werden. Himbeeren und Heidelbeeren sind besonders gesund. Sie eignen sich für Büros, in denen es von Natur aus viel Stress gibt. Diese beiden Beerensorten eignen sich dafür, den Blutdruck zu senken.

Peter S. Kaspar

Bildquelle: iStock, udra

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