Mobben bis der Arzt kommt
Zu den großen Problemen, die zu Arbeitsunfähigkeiten wegen psychischer Probleme führen, gehört das Mobbing am Arbeitsplatz. Für den Betroffenen kann das nicht nur unangenehme, sondern im schlimmsten Fall sogar katastrophale Folgen haben. Doch nicht nur der Einzelne leidet darunter. Auch die Unternehmen selbst sind betroffen, in denen es zu Mobbingvorfällen kommt. Da ist einerseits die Arbeitsunfähigkeit, die beim Arbeitgeber meist wochenlang zu Buche schlägt, gefolgt von REHA und möglichen Beruflichen Eingliederungsmaßnahmen. Doch schon vor der Krankschreibung sind die Betroffenen kaum noch in der Lage, auch nur halbwegs produktive Arbeit zu leisten, was ihre psychische Situation verschlimmert. DOKTUS gibt Tipps, wie man auf mögliches Mobbing richtig reagiert.
Was durch Mobbing ausgelöst wird
Mobbing am Arbeitsplatz kann sich auf die Betroffenen ganz unterschiedlich auswirken. Menschen mit einem starken und intakten Selbstbewusstsein sowie einer gesunden Resilienz werden Mobbingversuchen in der Regel gut widerstehen und solche Phasen ohne nachhaltige Schäden schnell überstehen können. Andere, die psychisch weniger stabil aufgestellt sind, erleiden nach Mobbingangriffen oft Panikattacken, in Erwartung weiterer Anfeindungen, Schlaflosigkeit und daraus resultierende Erschöpfung ist die Folge. Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Das führt zu schlechteren Arbeitsergebnissen, was seinerseits einen Konflikt mit den Vorgesetzten heraufbeschwört. Dadurch ermutigt können Mobber ihre Aktion verstärken. Der oder die Gemobbte gerät nun in eine Abwärtsspirale, an deren Ende nicht selten eine klassische Depression mit allen möglichen Folgen steht. Häufig betrifft Mobbing neue Mitarbeiter, die nicht auf Anhieb den Vorstellungen der Kollegen entsprechen. Gerade in dieser kritischen Phase gilt es den „Neuen“ und sein Umfeld im Blick zu behalten. Auslöser für Mobbing können mangelhafte Arbeitsleistungen sein, ebenso so wie unterschiedliche Ansichten über Politik und Religion. Oft braucht man auch einfach nur einen Sündenbock und sucht dann nach dem vermeintlich schwächsten Glied in der Kette. Hilfreich ist bei der Prävention vor Mobbing, wenn man die Mitarbeitenden gut kennt und richtig einzuschätzen weiß.
Vorbeugen gegen Mobbing
Schon die Leitlinien des Unternehmens müssen glasklar sein: Mobbing wird nicht geduldet. Dafür, dass das nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sorgt eine Verschriftlichung, durch die sehr genau erklärt wird, dass Mobbing einerseits nicht toleriert wird und dass Mobbern andererseits auch empfindliche Sanktionen drohen können. Leider reicht das in vielen Fällen noch nicht aus. Deshalb müssen die Mitarbeitenden schon vorab geschult werden, Mobbing um jeden Preis zu vermeiden. Zuvorderst gilt es in einer psychischen Gefährdungsbeurteilung, das Mobbing-Risiko im Unternehmen festzustellen. Dabei gibt es einige Indikatoren, die auf ein Mobbingrisiko hindeuten können. Zum Beispiel können unklare Kompetenzen dazu führen, ebenso wie hoher Arbeitsdruck und Überlastung. Zeigen Mitarbeiter Anzeichen von Frustration oder Aggression? Fehlt es an Entscheidungsfreiheit und Partizipation?
Die Rolle des Betriebsarztes in der Mobbing-Prävention
Betriebsärztinnen und Betriebsärzte spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Mobbing. Bei einer psychischen Gefährdungsbeurteilung hat ihre Einschätzung das größte Gewicht. Darüber hinaus sorgen sie, im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, für Informationen. Durch ihre herausgehobene Stellung als Mediziner, die der Schweigepflicht unterliegen, sind sie auch die idealen Ansprechpartner für Mobbingopfer. Doch auch wenn sich Mobbingopfer nicht direkt an die Betriebsärztin oder den Betriebsarzt wenden, kann ihnen an dieser Stelle weiter geholfen werden, etwa durch die Vermittlung an einen kompetenten Therapeuten oder Psychologen, der die gesundheitlichen Folgen von Mobbing-Attacken fachlich richtig einschätzen und behandeln kann.
DOKTUS kann weiterhelfen
Mit dem Programm „Mind-Care“ unterstützt „DOKTUS – die Betriebsärzte“ Unternehmen im Kampf gegen psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz. Mit ihm sind auch wirkungsvolle Maßnahmen gegen Mobbing im Unternehmen möglich. Motiviert von dem Anspruch, dass gesunde Mitarbeiter für gesunde Unternehmen sorgen, hilft Mind-Care nicht nur bei Mobbingproblemen weiter, sondern wirkt auch präventiv bei Burn-out-Situationen oder beruflich bedingten Depressionen. Wenn Sie interessiert sind, dann klicken Sie einfach auf diesen Link oder rufen Sie uns an.
Peter S. Kaspar
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