Nervende Kleinigkeiten

Mikrostressoren

Mikrostressoren, was wie aus einem Science-Fiction entsprungen klingt, ist tatsächlich ein ernstzunehmendes Problem in der Arbeitswelt. Unter ihnen ersteht man viele nervenden Kleinigkeiten, die oft nicht einmal richtig bemerkt werden, aber durch ihre Anhäufung über den Tag am Ende zu einem hohen Stresslevel führen. Was sind Mikrostressoren genau, zu was können sie führen und was kann man tun, um sie zu bekämpfen? DOKTUS hat sich die kleinen Plagegeister genauer angesehen.

Was alles nerven kann

Der Rechner fährt sehr langsam hoch, im Drucker gibt es Papierstau, das Telefon klingelt, wenn man gerade über einer komplizierten Berechnung brütet – und dann reißt der nette Kollege vom Nachbarbüro, wie immer ohne anzuklopfen, die Türe auf und ruft: “Ich geh mal rüber zum Italiener, soll ich dir auch eine Pizza mitbringen?” Ein nettes Angebot gewiss, und natürlich wird man dem Kollegen gegenüber freundlich bleiben, denn man will ja auch in Zukunft, dass er einem eine Pizza Frutti di Mare oder ein Schinken-Käse Sandwich mitbringt.
Auch solche freundlichen Angebote können durchaus ein Mikrostressor sein, wenn sie zum falschen Zeitpunkt kommen. Bei Mikrostressoren handelt es sich grundsätzlich um Faktoren, die die Konzentration und Aufmerksamkeit auf die gerade zu bewältigende Aufgabe stören. Kommt das nur vereinzelt vor, werden die Mikrostressoren oft nicht einmal bemerkt. Gefährlich wird es dann, wenn sich diese kleinen Plagegeister häufen. Das kann dann bis zu einem völlig unerwarteten und für Kollegen nicht erklärbaren Wutausbruch führen. Auch der Betroffene selbst hat oft nur eine ganz vage Ahnung davon, was ihn so zur Weißglut getrieben hat.

Wie man sich schützen kann

Es gibt allerdings eine gute Nachricht: Mikrostressoren lassen sich durch gezielte Maßnahmen tatsächlich auch in den Griff bekommen. So ist es zum Beispiel sehr hilfreich, wenn man seinen Arbeitstag möglichst genau strukturiert. Eine genaue Struktur hilft nach etwaigen Unterbrechungen, möglichst nahtlos an der Stelle weiter zu machen, an der man unterbrochen wurde. Das Problem bei Unterbrechungen ist häufig, dass man wieder zurückfinden muss zu der Aufgabe, an der man gerade tätig war. So verursacht die Suche nach dem Ende des Fadens, an den man wieder anknüpfen will, häufig schon deshalb Stress, weil man genau dieses Ende nicht ohne weiteres wiederfindet. Jede Sekunde, die auf der Suche verstreicht, erhöht die Nervosität und den Groll. Eine gute und genaue Arbeitsstruktur hilft, das Ende des Fadens möglichst schnell wieder zu finden. Hilfreich sind auch kleinere Entspannungsübungen in kurzen Pausen, die helfen, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, wenn es zu einer ungewollten Arbeitsunterbrechung gekommen ist. Das Thema Mikrostressoren ist so wichtig, dass es sogar Apps gibt, mit denen man angeblich Mikrostressoren ausfindig machen und beseitigen kann.

Vorsorge Bildschirm G 37

Was kann der Arbeitgeber tun

Potentielle Mikrostressoren sollten auch bei einer psychischen Gefährdungsbeurteilung ausfindig gemacht werden. Sind sie erst einmal identifiziert, kann ein Arbeitgeber auch entsprechende Maßnahmen einleiten. Das kann zum Beispiel eine Überarbeitung der Hausordnung sein. Darin kann der Unternehmer fest schreiben, dass grundsätzlich an Bürotüren geklopft wird, er kann auch ebenso die Vorgabe treffen, dass man es bei einem Anruf nicht mehr als dreimal bei dem Anrufpartner klingeln lässt. Es gibt eine ganze Menge Kleinigkeiten, die sowohl die Arbeitnehmenden als auch die Arbeitgebenden tun können, um die kleinen Stress-Biester zu vertreiben.

Mikrostressoren und psychische Gefährdungsbeurteilung

Natürlich gehört es auch zu den Aufgaben der psychischen Gefährdungsbeurteilung, Mikrostressoren am Arbeitsplatz ausfindig zu machen und Empfehlungen auszusprechen, wie solche potenziellen Mikrostressoren ausgeschaltet werden können. DOKTUS hat mit seinem Programm Mind-Care ein Instrument entwickelt, mit dem Unternehmen eine rechtssichere und effektive psychische Gefährdungsbeurteilung erstellen können, nach dem Grundsatz: gesunde Mitarbeiter sorgen auch für ein gesundes Unternehmen. Sind Sie neugierig geworden? Dann klicken Sie auf diesen Link oder rufen Sie bei uns an.

Peter S. Kaspar

Bildquelle: iStock, Visual Generation

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